Betreff: Verlegung meiner Trainingstätigkeiten vom ASC-Zeilsheim zum TV 1844 Idstein

 

Über 50 Jahre lang war ich im ASC-Zeilsheim als hauptverantwortlicher Trainer und zusätzlich einige Jahrzehnte als Abteilungsleiter für Gewichtheben und Kraftdreikampf tätig.

 

Neben dem Gewichtheben habe ich zudem über viele Jahre die athletische Grundausbildung für weitere Sportarten erstellt, darunter:

  • Leichtathletik: Hammerwerfen (A-Kader-Sportler), Sprint, Mehrkampf

  • Mannschaftssportarten: American Football (Bundesliga), Rugby, Rudern sowie verschiedene Ballsportarten.

Im Leistungssport ist heutzutage ein Grundaufbau der Maximalkraft mit der Langhantel als Basis der Athletik unverzichtbar. Sie dient der Entwicklung von Schnellkraft, Explosivkraft, Kraftausdauer und Schnelligkeit in den genannten Sportarten.

 

Dabei ist es meiner langjährigen Erfahrung nach nicht zielführend, Sportler - und Sportlerinnen beispielsweise einen Hammerwerfer, einen Hochspringer/Sprinter, einen Ruderer oder Ballsportler – alle mit derselben Maximalkraft-Trainingsmethode entwickeln zu wollen.

 

Im TV 1844 Idstein bilde ich aktuell, in einem gegenüber früher limitierten Rahmen und nach Vereinbarung, weiterhin Personen im Gewichtheben aus. Bei Bedarf biete ich zudem in kurzen, intensiven Workshops das angesprochene Langhanteltraining für die erwähnten weiteren Sportarten in kleinen Gruppen an.

 

Hierbei stehen meine lizenzierten Trainerkollegen Tobi Smith und Luca Eckert in den offiziellen Trainingszeiten hochmotiviert bereit, ihr Wissen und Können im Gewichtheben und Krafttraining an interessierte Sportsfreundinnen und Sportfreunde weiterzugeben.


Resümee des Wechsels.

 

Die Gründe meines Wechsels nach über 50 Jahren im ASC zum TV 1844 Idstein, sollten auch den vielen ehemaligen ASC-Mitgliedern verdeutlicht werden, die den Verein in den letzten 10 Jahren verärgert und enttäuscht verlassen haben, da sie von der aktuellen ASC-Zeilsheim-Führung nicht respektiert und beachtet wurden.

 

Die ersten rund 40 Jahre meiner Trainertätigkeit im ASC Zeilsheim waren geprägt von großer Freude und maximalem Einsatz. Die vielen Erfolge im Gewichtheben und Kraftdreikampf stellten sich dabei fast von selbst ein; siehe hierzu auch: https://www.asc-gewichtheben.de/100-jahre-asc-gewichtheben/

 

In den letzten etwa 10 Jahren wurden die von den ASC - Gründern in 1906 vorgegebenen Werte, das Motto, die Historie und die Anerkennung, besonders der langjährigen Mitglieder sowie der vielen erfolgreichen ASC- Sportlern/innen, von einer neu beigetretenen Minderheit zunehmend infrage gestellt.

 

Bereits 2015 sollte auf Antrag aus diesen Reihen das historische Bildmaterial von der Wand verschwinden, mit der Begründung, ein „Überladen der Räumlichkeiten zu vermeiden“. An dieser Wand hingen bisher Fotos von verdienten ASC-Leistungsträgern, Medaillengewinnern bei Deutschen und internationalen Meisterschaften sowie Rekordhaltern und Mannschaftsmeistern aus den verschiedenen Liga-Konkurrenzen. All diese Personen hatten sich ihren Platz durch ihre sportlichen Leistungen erkämpft!

 

Ebenso waren dort Fotos von Olympiasiegern und Weltrekordlern im Gewichtheben zu sehen, teils mit Widmungen. Diese Athleten hatte ich in den 1980er- bis Ende der 90er-Jahre persönlich trainiert, weshalb sie oftmals als Gäste im ASC ihr Training absolvierten. Dazu gehörte zum Beispiel auch Olympiasieger Karl-Heinz Radschinsky, der unsere Mannschaft wiederholt mit Trikots und Trainingsanzügen (BioAthletic), Sportnahrung (INKO) und sogar Heberschuhen (Adidas) sponserte.

 

Seit 2023 sind die historischen Bilder vom aktuellen Vorstand nach unwürdigem Gezerre im Sinne dieses Vorstands entfernt worden.

Das bedeutet, das Leistungsprinzip ist einem neuen negativen Trend folgend im ASC praktisch abgeschafft worden. Stattdessen wird nun jede Kleinigkeit und Selbstverständlichkeit von den aktuell Verantwortlichen bis zur Peinlichkeit hochgejubelt.

 

Die derzeit erzielten Ergebnisse sind mit denen aus früheren Zeiten des ASC bei Weitem nicht vergleichbar. Man findet deren aktuell erzielten Leistungen, selbst als Insider, allermeist nirgendwo, weil sich eine Veröffentlichung dazu offensichtlich nicht lohnt oder kein öffentliches Interesse daran besteht.

Der aktuelle ASC-Jahresabschluss zeigt dann die veröffentlichte eigene Einschätzung wie folgt im Original:

 

2024 war ein spannendes, intensives und aufregendes Jahr 🪅 🏋🏾‍♀️

Ein Jahr voller unglaublicher Momente, herausragender Leistungen unserer Heberinnen und Heber sowie großartiger sportlicher Erfolge 🏆 Aber es war auch ein Jahr, das von beeindruckendem Teamwork, guter Kameradschaft, gegenseitiger Motivation und Zusammenarbeit geprägt war – von allem, was unseren Sport ausmacht 💞 den höchstmöglichen Stellenwert darstellen sollen.“

 

Das klingt dann wie ein Hohn gegenüber den ehemaligen Leistungsträgern sowie den langjährigen, treu zahlenden, unbeachtet gebliebenen Mitgliedern, die dem ASC 30, 40, 50 und gar 60 Jahre angehörten. Früher hieß es oft: „Einmal ASC, – immer ASC.“ Diese Mitglieder waren stolz, dem ASC anzugehören, und meist wurde zur Unterstützung des Vereins, neben dem Interesse als Zuschauer, bis zum Lebensende noch der volle Aktiven-Beitrag bezahlt. Bis vor ca. 10–15 Jahren war es auch selbstverständlich, dass allen Mitgliedern entsprechende Beachtung und Respekt zuteil wurde. Jubiläen, besondere Geburtstage, Todesfälle usw. wurden von der Vereinsführung wahrgenommen und gewürdigt.

 

Es gab jährlich wiederkehrende gemeinsame Veranstaltungen: Ausflüge, Grillfeste, Treffen nach dem Training, Weihnachtsfeiern – man kannte und schätzte sich gegenseitig. Es war familiär!

Außerdem wurde eine rege, aktive Teilnahme an gemeinsamen Veranstaltungen des Zeilsheimer Vereinsrings gepflegt.


Aktueller Zustand des ASC

 

Aus der letzten Meldung zu den Südhessischen Meisterschaften im Gewichtheben der Junioren, Senioren, Masters (also drei verschiedenen Altersklassen) mit 11 gemeldeten ASC-Mitgliedern erfährt man, dass deren Durchschnittsalter 43 Jahre beträgt! Es gehen also 11 Personen aus dem ASC-Zeilsheim in drei verschiedenen Altersklassen an den Start! Nicht einmal ein Junior (bis 20 Jahre) war dabei, geschweige denn, dass ein Jugendlicher in 2024/25 gestartet wäre.

 

Das erweckt den Eindruck, dass sich eine in sich geschlossene Gesellschaft nur mit sich selbst beschäftigt, statt sich um den Nachwuchs zu kümmern. Dies ist jedoch entscheidend, damit der ASC zukunftsorientiert und leistungssportlich weiterhin mit Steuergeldern förderwürdig bleibt und am Leben erhalten wird.

Ich schätze, dass 90 % oder mehr der ASC-Mitglieder, die noch 2015 dem Verein angehörten, in den letzten 10 Jahren verärgert und enttäuscht den ASC verlassen haben.

 

Dieser beschriebene negative Trend spiegelt sich auch in der Vereinsführung wider. Seit Ende der 50er-Jahre betrug die durchschnittliche Verweilzeit des Vorsitzenden ca. 17 Jahre. Aktuell gab es jetzt gleich 7 Vorsitzende in den letzten 9 Jahren! Der Verein hat sich von seinen Grundsätzen weit entfernt. Die ehemaligen Gründer, diesen Zustand wissend, würden sich im Grabe umdrehen!

Ich denke, damit ist hierzu alles gesagt.

 

Wir, die den ASC verlassen haben, versuchen die ursprünglichen Werte, den Sinn und Zweck der damaligen Vereinsgründer 4 K , in unseren neuen Verein, den TV 1844 Idstein, mit einzubringen, um zumindest den alten ASC-Gründergeist und die Tradition weiter am Leben zu erhalten.

 

In diesem Sinne sind alle, die Gewichtheben und den Kraftsport lieben, herzlich bei uns im TV 1844 Idstein willkommen mitzumachen.

https://www.tv1844idstein.de

 

Peter Krinke

 

Weiteres auf Instagram: peterkrinke5874

 

Willkommen in Idstein (youtube.com)