Teil 3: Zugübungen für das Reißen

von Peter Krinke      15-6-2017                                                       

Um höchste Wirkung zu erzielen sollten die Hilfsübungen in ihren Elementen der Bewegungs- und Kraftstruktur der entsprechenden olympischen Disziplin entsprechen.

Die meistbenutzte Hilfsübung ist der Zug breit. Er dient in erster Linie dazu den technischen Ablauf zu perfektionieren, aber auch der speziellen Kondition.

 
Je nachdem wie hoch man prozentual die Last in den Wiederholungen ansetzt, kann diese Übung auch als Schnellkraftentwicklung für das Reißen angewendet werden.

Man sollte sich aber im klaren sein, dass die Last dann so tief gewählt werden muss, dass eine vmax mit höherem Tempo als die aktuellen 100 % der vmax des Reißens erreicht wird.

Bei hochqualifizierten Athleten liegt die Last für Zug breit zur SK-Entwicklung im
Verhältnis niedriger als bei Athleten geringerer Qualifikation.

Um die höchste Wirkung zu erzielen und den kompletten Zug mit Bewegungsbahn und Rhythmus im Krafteinsatz zu kontrollieren, wird die Übung bis zur vollen Streckung zu Beginn von vmax auf vollen Absatz stehend ausgeführt (siehe in Teil 2).

Die höchste Zugwirkung und vmax wird erzielt je kleiner der Winkel zwischen Schulter und Hantel in dieser Position ist. Die Höhe von vmax hat Auswirkungen auf Zug- und Treibhöhe der Hantel.

 

Hier (obere 3 Videos) ein paar Beispiele wie ein durchgehend konntrollierter Krafteinsatz bei durchgehend steigender Beschleunigung (Verlaufsrythmus) plus optimaler Hantelflugbahn erzielt werden kann.Der Absatz bleibt am Boden!

Bei Max Lang kann man beobachten dass er beim Zug bereits kurz über den Knien die Fußspitzen anhebt. Dadurch verlagert er den Gleichsgewichtsbereich ungünstig nach vorn und gerät aus der Hantel- und Schwerpungktlinie hinaus.
Um die Hantel abzufangen muß der Athlet nach von springen.Statt eher nach hinten und nach oben bis zum Abfangen hinter dem Kopf, geht so der Zug in die falsche Richtung. Auf den Zehenspitzen stehend kann er nicht den vollen Druck in den Zug geben.

In einer Schlüsselposition wird die Endphase des Zuges abgebrochen. So wird er weder seine mögliche Treib- und Zughöhe noch eine höhere Vmax erreichen.
Trotz dieser Fehler erreicht er aber in Start- und Explosivkraft, sowie in seiner Vmax, durchaus annehmbare Werte. Der Schluß daraus ist: Bei optimaler Technik läge die Leistung im Reißen mindestens 10 - 15 Kg höher.

Beispiele einiger Weltklasseathleten und Thimo Solar in der entscheidenden Phase
des Reißens:


Hier bestätigen die Chinesen mittels ihrem neu entwickelten Weightlifting Analyser
die optimalen Keymomente.

Es bringt nix wenn man aus jeder Plattform einen Messplatz  wie bei uns in Deutschland macht und anschließend nicht in der Lage ist die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und umzusetzen.

Es ist so als wenn ständig mit dem Navi gefahren wird. Die Leute verlieren ihren Orientierungssinn und die WL- Messer das Gefühl für den Athleten die richtigen Korrekturmaßnahmen zu vermitteln.
Wie auch? > siehe oben.

Varianten von Zug breit.
Hier Zug breit 1/2. 1x vom Boden und 2 x vom Hang.
Unten:
1 x Boden, 1x Unter Knie 1 x Hüfte.
Zur Stabilisierung und Technikanpassung des Bewegungsablaufes.

In den unten folgenden Videos die Maximalkraftübung Zug breit Start (1/3)., dabei
wird immer der komplette Auftakt in den Wiederholungen ausgeführt.
Diese Übung dient zur Hypertrophie und Maximalkraftentwicklung.

Siehe weiter oben in Teil 1: Beim Start zum Reißen werden 120 bis 150 % der zu hebenden Last als Startkraft benötigt im die notwendige Explosivkraft für eine hohe Leistung zu erzeugen.
Diese Übungen wierden langsam ausgeführt!.

Zug breit Hang - und ZB langsam dienen der harmonischen Muskelkraftanpassung innerhalb des Bewegungsablaufes (kinematischer Muskelkette)..